Partikelfilter als Edelmetallfresser
Experte kritisiert ungenügende Wirkungsweise und
Umweltbelastung
Mölbling/Wien (pte, 03. Dez 2004 11:45) - Der Partikelfilter ist nicht nur
wegen seiner ungenügenden Funktion, sondern auch wegen des zusätzlichen
Verlustes von Edelmetallen an die Umwelt nicht nur funktional und ökologisch,
sondern auch volkswirtschaftlich eine Fehlkonzeption. Zu diesem Urteil
kommt der Forscher Gerhard Fleischhacker von CEF-Austria http://www.cefaustria.at.
Der Partikelfilter ist ebenso wie auch Abgaskatalysatoren nicht effizient zu
recyceln. Nur 35 Prozent der Edelmetalle lassen sich effektiv wieder zurückgewinnen.
Fachmedien haben erst kürzlich davon berichtet, dass im Jahr 2003 weltweit ca.
vier Mrd. Dollar Edelmetalle und Edelstahl für die Produktion von
Abgaskatalysatoren verwendet wurden. Davon gehen 65 Prozent für immer
verloren. Die Keramikwabe in Abgaskatalysatoren, welche unter ähnlichen
Betriebsbedingungen wie der Partikelfilter betrieben wird, muss mit hitzebeständigen
Materialien, wie etwa Platin oder Rhodium beschichtet werden. In
Kenntnis dieser alarmierenden Zahlen wünscht sich die gesamte Branche, dass der
Edelmetallschwund verringert wird. "Der Partikelfilter wird diesen
Edelmetallschwund aber verdoppeln", so Fleischhacker.
"Es ist leicht verständlich, dass der Partikelfilter auf Basis der
Erkenntnis der physikalischen Zusammenhänge, zur Abscheidung von Partikelgrößen
eines bestimmten Durchmessers, nicht mehr geeignet sein kann", führt
Fleischhacker aus. Unter Berücksichtigung von aerodynamischen Gesetzmäßigkeiten
können Feinstpartikel die Poren des Partikelfilters ungehindert durchströmen.
"Die letztendlich erreichbare Abscheidewirkung eines Partikelfilters für
Partikel bis zu einer vermutlichen Größe von höchstens 100 bis 500 Nanometer
beruht ausschließlich auf den funktionalen Zusammenhängen, dass die Ablagerung
oder Anpackung der Feinstpartikel im Filterkörper den freien Durchströmquerschnitt
im Filterkörper verkleinern, mit dem nachteiligen Effekt der störenden Zunahme
des Staudruckes", führt der Fachmann aus. Diese Wirkung wird auf Grund von
Adhäsionskräften bzw. eines gewissen elektrostatischen Aufladeeffektes noch
zusätzlich verstärkt.
Der Partikelfilter muss zur Entfaltung seiner Abscheidewirkung demnach zwangsläufig
nach kurzer Betriebszeit zuwachsen. Damit steigt der Durchströmwiderstand im
Filter exponentiell an. Um Störungen im kontinuierlichen Motorbetrieb zu
vermeiden - infolge des unzulässigen Anstiegs des Staudruckes im Abgaskanal -
muss bei Erreichen eines bestimmten Staudruck-Grenzwertes eine
periodisch-automatisierte Abreinigung erfolgen. Wegen der im Abgaskanal bzw. im
Partikelfilter herrschenden Temperaturen von annähernd 400 bis 600 Grad Celsius
kann die Abreinigung nur durch einen Abbrand erfolgen. Wegen des Abbrandes muss
der Partikelfilter aus hochvergüteten, teuren Edelmetallen bestehen bzw.
beschichtet sein. Bei der thermodynamischen Abreinigung entstehen beim
Abbrand zwangsläufig weitere, als hoch kanzerogen geltende
Verbrennungsprodukte, welche die Umwelt massiv belasten.
"Unabhängig davon, dass der Partikelfilter infolge des diskontinuierlichen
Abbrandes und aller daraus resultierenden Störungen eine teure, komplizierte
und ungeeignete Abscheidetechnik ist, wurde mittlerweile nachweislich erkannt,
dass die Wartung und Entsorgung nur schwer umsetzbar ist", so der
Fachmann. Es stellt sich weiters heraus, dass der volkswirtschaftliche Verlust
an Edelmetallen, die zwingend für den Einbau bzw. den Betrieb notwendig sind,
größtenteils beim Betrieb verloren gehen Der im Partikelfilter verbleibende
Rest muss teuer recycelt werden.
(Ende)
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